Fraktion Bürgerliche Mitte kritisiert Stadtregierung und Regierungsparteien
Seit 50 Jahren ein Schwarzbau auf einer städtischen Liegenschaft, keine geeigneten Fluchtwege, monatelange Geheimhaltung. Was klingt wie ein mittelmäßiges Drehbuch für eine Behördenposse, ist in Augsburg bittere Realität. „Dass das Thema Kahnfahrt nie im nichtöffentlichen Teil des Wirtschafts- oder Bauausschusses angesprochen und lösungsorientiert diskutiert wurde, obwohl längst bekannt, ist völlig unverständlich“, sagt Stadträtin Beate Schabert-Zeidler, ehemalige Verwaltungsrichterin und Bauexpertin in der Fraktion Bürgerliche Mitte. Selbst wenn der Schwarzbau jahrzehntelang unentdeckt blieb, was ohnehin kurios genug sei, hätte spätestens nach Bekanntwerden unmittelbar reagiert und eine Lösung insbesondere für einen Fluchtweg gesucht werden müssen. „Hier hätten wir uns mehr Verantwortung und Kreativität von der Stadt gewünscht, denn sie ist es ja, die hier einen Schwarzbau ohne geeignetes Brandschutzkonzept verpachtet. Dass nun nach 50 Jahren einzig die Pächterfamilie Leidtragende sein soll, ist in höchstem Maße ungerecht.“
Die schwarz-grüne Stadtregierung war offensichtlich seit geraumer Zeit in die Vorgänge rund um die Kahnfahrt eingeweiht. „Dass dann Wochen und Monate nicht genutzt wurden, das Fluchtweg-Problem zu lösen und dem Pächter eine Perspektive aufzuzeigen, zeugt von Geheimniskrämerei, mangelnder Bürgernähe und einer beispiellosen Ignoranz bezüglich einer der wichtigsten touristischen Attraktionen in Augsburg.“ Erst wenige Tage vor Beginn der Kahnfahrt-Saison damit an die Öffentlichkeit zu gehen und dem Pächter nur für das laufende Jahr den Betrieb in einem Schwarzbau zu ermöglichen, habe nichts mit Krisenmanagement zu tun, sondern verdeutliche die Kopf-in-den-Sand-Politik von Schwarz-Grün, sobald Probleme auftauchen.
Beate Schabert-Zeidler: „Wir als Bürgerliche Mitte fordern die sofortige Schaffung eines geeigneten Fluchtwegs und ein Konzept für die lückenlose Zukunft eines gastronomischen Betriebs an der Kahnfahrt.“